Wie alles begann
Eigentlich war es reiner Zufall – nein, es war Schicksal – dass ich auf den Westie gekommen bin. Es war im Sommer 1975, ich war mit einem Traber-Trainer nach Hamburg gefahren, weil wir Pferde ansehen und eventuell kaufen wollten. Wir erreichten das Gestüt, standen am Tor und mein Blick fiel auf ein kleines „weißes Stofftier“, das unter einer Kastanie saß. Und dann geschah etwas unglaubliches, dieses Stofftier bewegte seinen Kopf von links nach rechts, von rechts nach links und ich fiel fast hinten rüber. Dieses kleine Stofftier kam mit einer souveränen Ausstrahlung freundlich wedelnd auf und zu, begrüßte uns und eroberte mein Herz.
Pferde? ... Ach ja ... Pferde - Ich hatte nur noch Augen für diesen Hund ... oh, da waren ja mehr :o ... :)
Bis dahin hatte ich keine Ahnung, um welche Rasse es sich hier handelte, denn kleine Hunde hatten mich bis dato nicht interessiert. Ich war mit einem Schäferhund groß geworden und zu Hause hatten wir zu der Zeit noch einen Labrador-Mischling und einen roten Cocker-Spaniel. Ich träumte eher von einem Barsoi oder Collie, aber doch nicht von einem kleinen Schoßhund.
Am Abend gingen wir mit dem Ehepaar Gutschow zum Essen aus, um über Pferde zu reden. Frau Gutschow ist eine der ersten und renommierten Westie-Züchter in Deutschland ( Zwinger „von Tinsdal“ ) und sie hatte eine traum-hafte Westie-Hündin mitgebracht. Ich war hin und weg - und wollte nur noch alles über diesen Hund und diese Rasse erfahren.
Pferde interessierten mich auf einmal nur noch am Rande. Solch einen Hund wollte ich haben und nichts anderes!
Ich wollte mehr über diese Rasse erfahren. Also besorgte ich mir erste Fachliteratur dieser Rasse: „The West-Highland-White-Terrier" von D. Mary Dennis und „Der Terrier“ von Wiebke Steen.
Ein Jahr später war es dann so weit. „Charis von Tinsdal“ ( Famecheck Bingo & Famecheck Royal Perogative ) kam endlich zu mir. Wir waren von der ersten Sekunde an "ein Herz und eine Seele". Sie war eine zauberhafte Hündin, wahrscheinlich auch der einzige Hund, der jemals in einem Hörsaal war und im Studentenwohnheim wohnte - denn eigentlich war es ja verboten.
Sie war genau so, wie ich mir meinen Westie vorgestellt hatte: intelligent – aufmerksam – selbstbewusst – lustig – freundlich – anpassungsfähig und fremden Personen gegenüber freundlich distanziert und manchmal wirkte sie etwas arrogant.
Also, so absolut kein Schoßhund und so viel mehr, als nur ein Hund.
Zu Frau Gutschow entwickelte sich im Laufe der Zeit eine mir sehr wertvolle Freundschaft. Sie stand und steht mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Einige Zeit später durfte ich von ihr den Rüden „Famecheck Foursquare“ übernehmen, weil er seinen neuen Rivalen nicht akzeptieren wollte.
Wir haben immer mindestens zwei Westies, aber nicht mehr als vier.